Sandra Backlund - Stricken
Sandra Backlund beschreibt die Ästhetik ihrer Strick-Kollektionen als „Kompositionen aus fiktionalen und fantastischen Gebilden“. Ihr macht es Spaß, die Besonderheiten des menschlichen Körpers über die Mode zu ergründen. „Zur Modellierung des Körpers haben Modedesigner seit jeher Hilfsmittel wie Korsetts und Schulterpolster verwendet. Ich modelliere mit Hilfe von Wolle und versuche, Dynamik zu erzeugen, indem ich gewisse Körperstellen verhülle oder eben unverhüllt lasse. Ich mag die Kombination aus Weichheit und scharfen Silhouetten.“ Die aus Schweden stammende Designerin absolvierte 2004 ihr Studium am Beckman´s College of Design in Stockholm und gründete noch im gleichen Jahr ihr eigenes Label. Ihre handgemachten, ausgefallenen Kleider sind von schweren architektonischen Konstruktionen und großen Silhouetten gekennzeichnet.
Backlund arbeitet nicht mit Mustern, sondern entwirft ihre Trikotagen beim Stricken. „Ich arbeite gern prozesshaft. Man muss die Dinge nicht unbedingt zergliedern. Es ist durchaus möglich zu improvisieren, ohne zu dekonstruieren“, sagt Backlund. „Mir sind der handwerkliche Prozess und das Feeling des Handgemachten sehr wichtig. Ich experimentiere zwar viel mit Materialien und Techniken. Aber ich glaube, dass mir die collagierende Strickerei mit schwerer Wolle ultimative Ausdrucksmöglichkeiten bietet.“