Wer sagt denn, das Sticken langweilig ist. Nein, vielmehr hat es einen meditativen Charakter. Den wussten schon die Frauen inder Vergangenheit zu schätzen, nicht nur meditativ sondern auch lehrreich, im 19. Jahrhundert haben Frauen des Bürgertums zur gleichen Zeit ein Buch gelesen oder dabei Französisch gelernt. Das soll mal einer sagen, Frauen wären nicht multitasking fähig. Die Technik des Stickens lag ziemlich lange in der Kommode unserer Großmama in Form von bestickten Zierdeckchen, Bettwäsche oder bestickten Handtüchern. Leicht mufflig roch das dann immer ein bißchen, wenn Oma uns so ein Ding andrehen wollte und man musste sich dann ganz schnell mit einer Ausrede aus der Affaire ziehen. Oder wenn man noch das Glück oder Pech hatte in der Grundschule beim Handarbeitsunterricht teilzunehmen. Wer braucht auch heute schon so etwas wie Handarbeiten, da gibt es wirklich wichtigere Dinge im Leben. Naja, ich wäre gerne dort gewesen, aber mir war es nie vergönnt. Dann hätte ich meine Leidenschaft für diese Technik vielleicht schon früher entdeckt. Stattdessen ist sie mir in Kairo begegnet und hat mich gefangen genommen, aber dazu vielleicht später.